Weinwissen


Ein kleiner Exkurs durch die Welt des Weines

Muss ein Wein dekantiert werden? Was sagt mir der Oechsle-Wert? Und welchen Wein serviere ich zu welchem Essen? Für viele Gelegenheitsgenießer ist die Weinwelt eine Welt voller Fragezeichen. Hier finden sie einige Antworten - von A wie Anbaugebiete bis W wie Weißwein.

Anbaugebiete


In Deutschland gibt es 13 Wein-Anbaugebiete. Neben dem hiesiegen Mittelrhein und dem Rotweinparadies Ahr sind dies Baden, Franken, die hessische Bergstraße, Mosel, Nahe, Pfalz, Rheingau, Rheinhessen, Saale-Unstrut, Sachsen und Württemberg. Weltweit bekannt sind aus Frankreich Bordeaux, Burgund und die Champagne, die italienische Toskana, die spanische Rioja-Region sowie Kalifornien (USA) und die Kapregion in Südafrika.

Cuvée


Unter einer Cuvée versteht man im deutschsprachigen Raum das Verschneiden von Weinen. Ziel des Mischens ist oft, dass das Ergebnis besser schmeckt als die Einzelbestandteile für sich genommen. Insbesondere bei Schaumweinen geht es auch darum, über mehrere Jahrgänge hinweg Qualität und Geschmack konstant zu halten


Dekantieren und Karaffieren


Das vorsichtige Umfüllen eines Rotweins aus der Flasche in eine Karaffe wird bei hochwertigen älteren Rotweinen vollzogen, um den Wein vom Bodensatz zu trennen. Verwendet wird dabei meist eine schmale Karaffe, damit der Wein wenig Kontakt zu Sauerstoff erhält, was zum Umkippen des Weines führen könnte. Das Umfüllen in eine bauchige Karaffe hingegen nennt man eigentlich Karaffieren. Dieser Vorgang dient der Belüftung des Rotweins, der dadurch erst sein volles Aroma entwickelt. Angewandt wird dieses Verfahren bei jüngeren Rotweinen mit hohem Tanningehalt. 

Essen


Es ist die Gretchenfrage: Welcher Wein passt zu welchem Essen? Grundsätzlich aber wird diese mittlerweile recht entspannt beantwortet: Erlaubt ist was gefällt. Was gefällt weiß man allerdings nicht immer, wenn man Gäste bewirtet. Nichts verkehrt macht man mit der Grundregel, dass man zu rotem Fleisch und Braten Rotwein anbietet, zu Geflügel und Fisch hingegen weißen. Außerdem hilfreich: Zu saurem Essen kein saurer Wein, zu süßen Nachspeisen aber gerne Süßes wie eine Beerenauslese oder einen Eiswein. Zu scharfem Essen passt ein aromatisch-fruchtiger Wein.


Federweißer


Federweißer wird oft auch als junger Wein bezeichnet, ist aber genau genommen gar keiner. Es handelt sich um gepressten Rebensaft, dessen alkoholische Gärung bereits begonnen hat. Der Alkoholgehalt beträgt zwischen 4 und 11 Prozent. Aufgrund der fortschreitenden Gärung lässt sich das auch als Rauscher, Sauser oder Gestaubter bekannte Getränk nur wenige Tage lagern und darf nicht luftdicht verschlossen werden. Federweißer ist auf Weinfesten sehr beliebt, im September und Oktober ist er auch in den Weinabteilungen der Vorteil-Center erhältlich.

Grad Oechsle


Früher oder später stolpert jeder Wein-Interessierte über diese Maßeinheit. Sie gibt das Verhältnis der Masse des Mostes zu seinem Volumen an. In Deutschland bildet dieses Mostgewicht die Grundlage zur Einteilung in Qualitätsklassen von Tafelwein (44° Oechsle) und Landwein (50°) über Qualitätswein (60°), Kabinett (73°), Spätlese (85°) und Auslese (92°) bis hin zu Beerenauslese (120°), Eiswein (120°) und Trockenbeerenauslese (150°). In wärmeren Regionen ist das Mostgewicht weniger aussagekräftig, weshalb in vielen anderen Ländern auch andere Grundlagen für die Einteilung in Qualitätsklassen gelten. 


Jahrgang


Bei Qualitätsweinen wird häufig auch der Jahrgang ausgewiesen. Beste Bedingungen für den Rebensaft gelten bei einem frühen Austrieb ohne Schäden durch Spätfröste, eine frühe Blüte ohne übermäßige Niederschläge, eine hohe Sonneneinstrahlung ohne extreme Hitze und ohne zu hohe Trockenheit sowie stabiles, trockenes Wetter zur Lese. Für 2020 vermeldet das Deutsche Weininstitut hierzulande einen Jahrgang von sehr guter Qualität. 

Roséwein


Anders als landläufig vermutet entsteht ein Rosé nicht durch das Verschneiden (siehe Cuvée) fertiger Weiß- und Rotweine. Stattdessen wird er aus roten Trauben gewonnen, die dann aber mit abweichenden Methoden weiterverarbeitet werden.


Rotwein


Äquivalent des weißen Rieslings ist in Deutschland der Spätburgunder oder Pinot Noir. Wichtige weitere Rotweinsorten sind die Klassiker Portugieser, Schwarzriesling, Lemberger und Saint Laurent sowie jüngere Sorten wie Dornfelder, Regent und Merlot. International ist der Cabernet Sauvignon spitze.

Sti(e)lvoller Genuss


Weinkenner wie die amtierende Weinkönigin Eva Lanzerath und ihre Weinprinzessinnen halten das Glas am Stiel. So wird vermieden, dass die Wärme der Hand auf Glas und Wein übertragen wird. Die ideale Trinktemperatur liegt bei Weiß- und Roséweinen zwischen 6 und 10 Grad Celsius. Bei Rotweinen sind es zwischen 10 und 18 Grad, wobei leichte Rotweine eher im unteren Teil der Skala und alkoholreiche Weine eher im oberen Teil angesiedelt sind.


Weinschorle


An ihr scheiden sich die Geister. Puritaner dürften einwenden, dass ein Weißwein unverdünnt getrunken werden sollte. Auch werden die Schorlen in seinen Augen oft zu stark gekühlt. Nichtsdestotrotz hat sich die Weinschorle zu einem sommerlichen Trendgetränk entwickelt. Als Klassiker gilt dabei die Riesling-Schorle. Wer es lieber etwas säuremilder mag, kann auch auf einen Müller-Thurgau, Silvaner  oder Grauburgunder zurückgreifen.

Weißwein


Die in Deutschland am häufigsten angebauten weißen Rebsorten sind Riesling, Müller-Thurgau (Rivaner) und Silvaner. Der fruchtig-säuerliche Riesling gilt hierzulande zugleich auch als beliebteste Weißweinsorte, gefolgt von Chardonnay, Sauvignon Blanc sowie Weiß- und Grauburgunder.



Tipp: Für jeden Anlass den Richtigen


Immer noch Fragen offen? Dann besuchen Sie die gut sortierten Weinhandlungen in den Lebensmittelmärkten der Vorteil-Center in Asbach und Unkel. Hier finden Sie zu jedem Anlass den passenden Wein und lassen sich im Zweifel kompetent beraten. 


Fotos: DWI (10), Pixabay (2)